Feliz Navidad, Feliz Navidad, Feliz Navidad, Prospero año y Felicidad. Und nein, wer glaubt die berühmten Zeilen des Liedes von Jose Feliciano konnte man hier den ganzen Tag hören, der täuscht sich. Kein einziges Mal habe ich gestern an Heiligabend dieses Lied gehört, was mich schon etwas überrascht hat. Die Stimmung in ganz Hohenau war auch nicht so sinnlich und weihnachtlich, wie man es aus Deutschland kennt.

Auch ansonsten war alles anders für mich an Heiligabend. Da geht es schon los bei den Temperaturen hier in Hohenau, die es im Dezember hat. Auch wenn es gestern nicht ganz so heiß war, wie es die vergangenen Tage schon war, konnte man es gut im T-Shirt und kurzer Hose bzw am Abend in kurzem Hemd aushalten. So kam bei mir am Tag auch keine Weihnachtsstimmung auf, wie die Wochen davor auch nicht (trotz aller Versuche: Gutsle Backen, Weihnachtslieder hören mit den Kindern im Kinderdorf,...). Das erste Mal, dass mir dann bewusst wurden, dass Weihnachten ist, war in der Kirche. Vor der Kirche habe ich mich wie vor einer deutschen Kirche gefühlt. Alle, wirklich alle haben sich auf Deutsch begrüßt und auch untereinander Deutsch geredet. Das war im ersten Moment ein sehr komisches, aber zugleich heimatliches Gefühl. Der Gottesdienst selber war dann aber auf Spanisch und so wurden Lieder wie O du Fröhliche oder Kommet Ihr Hirten auf Spanisch gesungen. Interessant, dass genau die gleichen Lieder gesungen wurden, wie bei uns in der Kirche. Zum Abschluss hat die evangelische Gemeinde dann noch Stille Nacht auf Deutsch und die letzten Strophen auf Spanisch gesungen. Sehr schön!!

Danach ging es für mich mit Manfredo, unserem Ansprechpartner hier in Hohenau, der auch Deutsch spricht, in sein Haus. Dort habe ich mit seiner Familie Weihnachten gefeiert. Mich hat sehr gefreut, wie herzlich ich zum Fest der Familie aufgenommen wurde. Zum Essen gab es ein leckeres Asado.

Nach dem Essen, welches erst um 22:30 Uhr begonnen hat, haben dann alle auf 0:00 Uhr hingefiebert. Ich dachte wirklich ich bin schon eine Woche weiter im Kalender und an Silvester. Um 0:00 Uhr gingen Raketen los und mit Sekt wurde angestoßen und sich Frohe Weihnachten gewünscht. Das hätte ich mir davor nie vorstellen können, dass Weihnachten so wie Silvester gefeiert wird. Danach war auf den Straßen auch laute Musik zu hören und alle haben gefeiert. Da kommt das alte Sprichwort wieder zu Geltung: Andere Länder, andere Sitten. Weihnachten mal anders! Aber auch sehr schön!

Morgen geht es dann los auf große Reise! Ich melde mich, sobald ich Zeit und Internet dafür finde.

Liebe Grüße aus Hohenau! Felix