Olimpia oder Cerro?

Meine Antwort: Olimpia! Was es mit der Frage auf sich hat, dazu später mehr...


Zunächst mal liebe Grüße an alle aus dem zur Zeit sehr heißen Paraguay. Und zu Beginn muss ich mich auch erstmal entschuldigen, dass es solange ruhig in meinem Blog geblieben ist. Es lag nicht wirklich an der fehlenden Zeit, aber irgendwie hat es sich nicht ergeben, dass ich mal wieder etwas neues schreibe. Die letzten Wochen ist gar nicht so viel außergewöhnliches passiert und trotzdem war es eine sehr schöne Zeit! 


Der November hat angefangen mit Besuch aus Deutschland, aus der Nähe von Stuttgart. Ein Musikverein war zum diesjährigen Choppfest in Hohenau und Obligado eingeladen. War mal wieder schön, Leute und vor allem die Sprache der Heimat zu erleben. Ich war in der Woche sehr viel mit den Leuten vom Musikverein unterwegs und unter anderem auch am Hafen von Hohenau, den man sonst nur sehr schlecht erreichen kann. Auf dem Choppfest lief dann auch sehr viel deutsche Musik und auch wenn die Paraguayer eigentlich kein Lied kannten war trotzdem eine super Stimmung! Am letzten Tag wurden wir Freiwilligen dann sogar noch auf die Bühne gerufen und kurz vorgestellt.


Wie bereits im letzten Bericht erwähnt, ging es dann nochmal für ein paar Tage nach Asuncion um alles restliche mit dem Visum zu klären. Hat zwar mehrere Stunden gedauert aber am Ende sind wir mit einer Aufenthaltsgenehmigung für 6 Monate zurück nach Hohenau. Irgendwann im nächsten Jahr müssen wir dieses Visum dann verlängern lassen. 


In meiner Arbeitsstelle im Internat kehrte dann immer mehr Ruhe ein, da alles auf die großen Sommerferien hin lief. In der letzten Woche waren nur noch 4 Jugendliche im Internat und diese waren die meiste Zeit auf ihren Zimmern. In sofern war die Arbeit in dieser Zeit nicht sehr spannend. In der Ferien werde ich auch nicht im Internat arbeiten sondern im Kinderdorf. Dazu bin ich seit Anfang Dezember immer 3 Stunden am Morgen und 3 Stunden am Mittag in einem Haus einer Tia. In der Woche bin ich dann also in 10 verschieden Häusern. Ich helfe den Kindern, Jugendlichen und Tias bei ihren täglichen Arbeiten und danach spielen wir noch etwas oder trinken gemeinsam Terere, was bei den hohen Temperaturen in Paraguay immer wichtiger wird! Abends machen wir dann noch gemeinsam Sport und dreimal in der Woche gehts dann zum Handballtraining. In den letzten Wochen bin ich tagsüber eigentlich kaum noch im Haus und auch am Wochenende bin ich immer draußen und mache irgendwas mit den Kindern und Jugendlichen. Meistens sitzen wir nur zusammen und trinken Terere und reden über alles mögliche. Und in der letzten Woche gab es hier nur ein Thema: Olimpia oder Cerro?


Olimpia Asuncion und Cerro Porteno, das sind die zwei großen Fußballclubs in Paraguay und entweder man ist Olimpista oder Cerrista. Die Frage wurde sehr wichtig, da am vergangenen Mittwoch das Finale um die paraguayische Meisterschaft zwischen den zwei Mannschaften stattfand. Ich habe mich in den Monaten mehr mit Olimpia sympathisiert, obwohl der Großteil im Aldea für Cerro ist. Letzten Mittwoch war es dann so weit. Ich habe das Spiel mit zwei Jungs vom Aldea, beide Olimpia-Fans geschaut. 2:1 hat Olimpia gewonnen und wir sind bei jedem Tor rausgerannt und haben gejubelt. Danach bin ich noch mit zwei älteren Jugendlichen auf die Karawane in Hohenau zum Sieg von Olimpia. Ganz Hohenau hat gefeiert. Geile Stimmung!!!


Am Freitag wurde dann noch mit allen Kindern, Jugendlichen, Tias und Angestellten vom Aldea ein großes großes Grillfest, ein Asado veranstaltet, als Abschluss des Jahres. Sehr lecker! Unten auch ein Bild dazu.


Wie gesagt ist in den letzten Wochen nichts großes passiert, aber den Alltag hier im Kinderdorf genieße ich gerade sehr. Das ändert sich aber in zwei Wochen, wenn es mit 3 anderen Freiwilligen auf große Reise nach Bolivien, Peru und Chile geht.


Liebe Grüße aus Hohenau!!


Felix

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Kommentare: 1
  • #1

    Uli Dippon (Dienstag, 15 Dezember 2015 00:21)

    Hallo Felix, wie Du bestimmt weißt, habe ich Caro in Seattle besucht. Es ist eine tolle Stadt. Allerdings hat Seattle im Schnitt 300 Regentage im Jahr. Die größte Modeerscheinung bei den Damen sind Gummistiefel. Ich habe noch nie so viele Mädchen/Frauen in Gummistiefel gesehen. Die 3 Tage waren toll und ich habe auch Caros neue Freundin Lydia kennengelernt, die schon im 2. au pair Jahr in Seattle ist. Wir haben das Boeing - Museum besichtigt und eine Schokoladenfabrik namens Theo. Abends sind wir gut essen gegangen. Nun ist aber schon wieder eine Weile der Alltag im Stüble eingekehrt. Der VfB macht immer noch kaum Punkte, aber Herr Kramny bekommt wenigstens die Abwehr so langsam in den Griff. Ich wünsche Dir noch eine super Zeit in Paraguay, Frohe Weihnachten und einen "Guten Rutsch" in ein gesundes Jahr 2016. Gruß, Uli :-)